Der größte Greifvogel Europas
Mit einer Flügelspannweite von 2,5 Meter (Weibchen), sind Seeadler die größten Greifvögel Europas. Seine würdevolle Gestalt fasziniert die Menschen seit alters her. So ist er auch der Wappenvogel von Deutschland und verziert Münzen, Fahnen und öffentliche Einrichtungen, wie Bundestag und Bundesrat mit seinem Konterfei. Vor 40 Jahren war unser Wappentier so gut wie ausgestorben. In Westdeutschland gab es ihn nicht mehr, in Ostdeutschland waren es nur noch 4 bis 5 Paare. Das Pflanzenschutzmittel DDT vernichtete im großen Stiel den Bestand sämtlicher Greifvögel in Europa. 1971 wurde es verboten und der Bestand dieser stattlichen Vögel, sowie Wanderfalke und Co nimmt wieder zu.
Im Januar 2023 war mein Bestreben, den Seeadler auf dem Darß zu fotografieren. Hier half mir Mario Müller. Er ist Mecklenburg-Vorpommern Landeskoordinator für Seeadler. Zwei zertifizierte Ansitze stehen unter seiner Aufsicht.
Im stock Dunklen wurden mein Fotofreund Markus K. und ich von ihm abgeholt. Die Hütten durften wir nicht zwischenzeitlich verlassen. Erst am späten Nachmittag, nach Sonnenuntergang, holte uns Mario wieder ab.
An beiden Tagen hatten wir Glück. Am ersten Tag, im strömenden Regen, kam ein Alttier und ein Jungvogel. Am zweiten Tag, ein ausgefärbtes Alttier. Gerade mal jeweils eine halbe Stunde Zeit, Fotos zu machen.
Davor und danach konnten wir das Treiben der Bussarde und Raben beobachten und fotografieren.
Mehr zu meiner Adlerfotografie, siehe auch Link "A wie Adler"
Das Geleit um den Adler
Die ersten Gäste am Luderplatz sind immer die Krähen, Elstern, Kolkraben und Bussarde. Sie machen mit ihrem Treiben den Seeadler aufmerksam, hallo, hier gibt es was zum Fressen.
Am ersten Versteck kamen zwei Bussarde, die extrem hell gefärbt sind. Auch eine Silbermöwe, letzte Bild, wollte am Festmahl teilhaben.
Von September bis Anfang März kann man die Gelegenheit nutzen, bei Mario Müller die Seeadler exklusiv aus den Verstecken zu beobachten oder zu fotografieren. Danach finden die Seeadler genügend frische Nahrung und verschmähen die ausgelegten tote Tiere. Bei den Vögeln gilt, wie bei den Menschen, frische Ware ist besser als aus der Truhe.
Um die toten Tiere handelt es sich zu hundert Prozent um Opfer von Wildunfälle.
Hinweise für die Fotografen
Hardware:
Canon R5, Canon 500mm IS II, F4, Festbrennweite, plus 1,4X Telekonverter, Stativ mit Gimbal-Neiger
Kameraeinstellungen:
Manuell, Zeit und Blende vor eingestellt, je nach Bewegungsablauf, ISO-Automatik, Augenfokus und kontinuierlicher Autofokus, schnelle Serienaufnahmen, elektronischer Verschluss, RAW-Format.
Bildnachbearbeitung:
Lightroom Classic, teilweise Topaz DeNoise AI
Bild links: Danke für das Bild von mir an meinen Fotofreund Markus Kotzanek